Kulturraum Synagoge Lippstadt
Die 1938 zerstörte, jahrzehntelang vergessene bzw. profan genutzte ehemalige Synagoge im Zentrum Lippstadts wird seit 2020 von einer Initiative um den Historiker Jürgen Overhoff und mich als Ort der Kunst und des Gedenkens konzipiert und etabliert. Nachdem wir eine Nutzungsvereinbarung mit dem Eigentümer erreichen konnten, gibt es nun regelmäßig Veranstaltungen. Die Gründungsversammlung des "Kulturraum Synagoge Lippstadt e. V." fand am 11. Februar 2022 stattgefunden, seither bin ich Geschäftsführer des Vereins. Informationen über das Programm und den Stand der Dinge erhält man unter www.synagoge-lippstadt.de
"Ans Tageslicht"
Arbeiten aus der Sammlung der Stiftung zur Förderung der Kunst der Sparkasse Lippstadt.
Mit Arbeiten von Andreas Bindl, Ursula Lisa Deventer, Efrat Gal-Ed, K. O. Goetz, Dieter Helis, Birgit Jensen, Christiane Laun, Robert Mangold, Albert Merz, François Morellet, Hugo Mumme, Ottmar Hörl, A. R. Penck, Leon Polk Smith, Johanna Schütz-Wolff, Ulrike Siecaup, Marie Steinbecker, Heinrich Trost, Günther Uecker, Jan Voss, Ben Willikens, Bernd Zimmer, HP Zimmer
Kurator: Dirk Raulf
Jakobikirche Lippstadt, 29. Juni bis 18. August 2024
Eröffnung: 29. Juni 2024, 15 Uhr
Stummfilm mit Live-Musik: DAS BLUMENWUNDER
Nach dem großen Erfolg meiner letztjährigen Neuvertonung des "Golem" habe ich mir einen weiteren legendären Stummfilm vorgenommen, zu dem ich eine neue Musik mit Oona Kastner im Duo d.o.o.rentwickle.
"Das Blumenwunder" war 1926 eine Kino-Sensation, weil erstmals ästhetische Zeitraffer-Aufnahmen von Blumenbewegungen gezeigt werden konnten, ergänzt durch Choreographien, in denen Tänzerinnen und Tänzer der Staatsoper Berlin ebenfalls Blumen-Impressionen darstellten. Entstanden waren die experimentellen Filmaufnahmen der Blumen im Rahmen der Künstdünger-Forschung bei BASF. Der Kunstfilm des Regisseurs Max Reichmann wurde von Zeitgenossen als "der aufregendste, phantastischste und schönste Film, der je gedreht wurde" bezeichnet (Rudolf Arnheim). Heute kommt uns der Optimismus der Moderne, mit dem die Natur hier untersucht und dargestellt wird, naiv, ja fast "ruchlos" vor, um ein Wort von Schopenhauer zu zitieren: die ästhetischen, hundert Jahre alten Bilder erzählen heute eher von der Vergänglichkeit der Schönheit und assoziieren unsere verlorene Unschuld der Natur gegenüber.
Unser Projekt wird dankenswerterweise durch den Musikfonds im Rahmen von Neustart Kultur gefördert.
Uraufführung war am 29. April im Kulturraum Synagoge Lippstadt, weitere Termine sind in Vorbereitung.
Filmtrailer und weitere Informationen zum "Blumenwunder"
Basic Prayer
Oona Kastner präsentierte Ende Mai 2023 ihr neues Projekt BASIC PRAYER. Mit Oona Kastner (Komposition, Stimme, Kirchenorgel), dem isländischen Gitarristen Hilmar Jensson und mir. Konzerte in Bielefeld, Bochum, Dortmund, Köln und Lindlar; weitere Termine sind in Vorbereitung.
"Basic Prayer ist ein Versuch, musikalisch-künstlerisch auf die anhaltende Krisenatmosphäre des Planeten und der Gesellschaft zu reagieren. Klimakrise, Coronakrise, Krieg, Zerstörung – auf Krisen und Herausforderungen, auf das Gefühl von Ohnmacht, Angst und Ausgeliefertsein haben die Menschen schon immer mit Gebeten und Anrufungen reagiert.
Basic Prayer verbindet textlich und kompositorisch Gebetspartikel diverser Religionen – von tibetanischen Mönchsgesängen über Sutras, Korangebete, Mantren, Gebete von Schamanen aus Mali oder Nordamerika, Lehren Zarathustras bis hin zur jüdischen Kaddishformel und christlicher geistlicher Musik."
www.heimat-kunden.de
Als "Artist in Residence" habe ich in meiner Geburtsstadt Lippstadt 2020-22 das umfangreiche Projekt "heimat.kunden" realisiert, gefördert u .a. vom Heimatministerium NRW, der Kunststiftung der Sparkasse Lippstadt, der Stadt Lippstadt und der LAG Soziokultur NRW. Das Herzstück des Projekts war mein BLOG, der täglich einen neuen Text, ein Foto, einen Sound und ein Buch zum Thema "Heimat" vorstellte.
Der Projekt-Blog „heimat.kunden“ (1.1. – 31.12.2020) ist in Buchform als limitierte und signierte Auflage (100 Exemplare) erschienen und ist fast vergriffen; einige wenige Exemplare kann man hier bestellen.
Dirk Raulf heimat.kunden 2020
August 2022, limitierte, signierte Edition (100 Ex.), 592 Seiten, 28 Euro + VK
headlight
Zum Abschluss der "heimat.kunden" wurde am 27. Oktober 2022 meine Lichtkunst-Installation "headlight" eingeweiht. Ein aus der maritimen Technik stammender Suchscheinwerfer bewegt sich wie von Geisterhand über die Wasserfläche, ein widersprüchliches Bild von Suche und Reflexion, Überwachung und Poesie.
Als Teil der "Lichtpromenade Lippstadt" ist die Arbeit nunmehr allabendlich an der Brücke am Lippertor zu sehen.